In den nächsten Jahren zählt der Ausbau von leistungsfähigen Glasfasernetzen in den ländlichen Regionen zu einer der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen für Kommunen. Um der Bevölkerung des Bezirks Weiz den Schritt in die Digitalisierung zu gewährleisten, wurden eigens dafür die G31 Glasfaser Bezirk Weiz GmbH und die G31 Glasfaser Bezirk Weiz GmbH & Co KG gegründet.
Eine ultraschnelle Internetanbindung ist für Unternehmen sowie auch für private Haushalte ein immer wichtiger werdendes Kriterium. Darum haben sich 2016 die 31 Gemeinden des Bezirks Weiz gemeinsam dazu entschlossen, die G31 Initiative Glasfaser Bezirk Weiz in enger Abstimmung mit der Wirtschaftskammer Weiz, die sich bereits im Vorfeld intensiv dem Thema gewidmet hat, zu starten. Ziel war und ist die Schaffung einer flächendeckenden Glasfaserversorgung im gesamten Bezirk Weiz. Die Glasfaser soll direkt bis in die Gebäude von Unternehmen und privaten Haushalten führen sowie auch für die Zukunft ausreichende Bandbreiten (1.000 Mbit/s) gewährleisten.
WERDEGANG: VON DER INITIATIVE ZUR G31 GLASFASER BEZIRK WEIZ GMBH & CO KG
Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Dr. Peter Moser erläutert die Hintergrundgeschichte der G31 Initiative Glasfaser: „Wir haben 2016 mit der Erstellung eines Master- und eines Businessplans begonnen. Diese Leistungen wurden durch die Gemeinden finanziert und durch Bedarfszuweisungen des Landes Steiermark ermöglicht. Im Jahr 2017 erfolgte dann die Präsentation der erarbeiteten Unterlagen im Rahmen einer Bürgermeisterkonferenz in der Wirtschaftskammer Weiz. Der Master- sowie der Businessplan für einen flächendeckenden Glasfaserausbau im Bezirk Weiz erweisen sich rückwirkend gesehen als die Fundamente weiterer Entwicklungen des ambitionierten Projekts. Um die Bewusstseinsbildung für einen strukturierten Glasfaserausbau zu fördern, wurden parallel Schulungstermine, Workshops und Arbeitstreffen für die zuständigen Gemeindeverantwortlichen organisiert. Den Verantwortlichen war dabei klar, dass es für die nächsten aktiven Schritte gesellschaftsrechtliche Strukturen braucht. Durch breite Unterstützung von Expertinnen und Experten im Steuer- und Unternehmensrecht wurden 31 gleichlautende Gemeinderatsbeschlüsse in den Gemeinden gefasst. Durch diese solidarische Geschlossenheit der Gemeinden nahm das Glasfaserprojekt G31 im Bezirk Weiz Gestalt an.“
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer
„Ultraschnelles Internet in der gesamten Steiermark ist ein Gebot der Stunde. Unsere Betriebe sowie die Forschungs- und Bildungseinrichtungen sind ganz besonders auf gute Verbindungen angewiesen, denn das sind die Autobahnen der Zukunft. Wir stärken damit die Regionen unseres Landes und bleiben dadurch international wettbewerbsfähig. Es freut mich besonders, dass bei diesem zentralen Thema im Bezirk ein Schulterschluss aller Gemeinden und über die Parteigrenzen hinweg gelungen ist. Gemeinsam für die Steiermark arbeiten. Das ist es, was den steirischen Weg ausmacht.“, so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
Landesrätin Mag.a Doris Kampus
„Glasfasertechnologie ist für das 21. Jahrhundert so wichtig, wie es vor 50 Jahren der Ausbau des Telefonnetzes und noch einmal 50 Jahre davor der Ausbau des Elektrizitätsnetzes war. Österreich hinkt gerade auch im Vergleich mit dem OECD-Schnitt nach – hier haben wir Aufholbedarf. Mit G31 setzt Weiz hier einen wichtigen Leuchtturm.“, führt Landesrätin Mag.a Doris Kampus aus.
„Ein Projekt wie G31 macht die Region Weiz zu einem noch attraktiveren Wirtschafts- und Lebensraum. Die Menschen können wieder eher dort arbeiten, wo sie auch leben und wohnen. Zehntausende Steirerinnen und Steirer müssen Tag für Tag pendeln, und beileibe nicht alle tun das freiwillig. Arbeiten dort, wo man zu Hause ist, schafft Lebensqualität und macht die steirischen Regionen noch attraktiver.“, so Landesrätin Mag.a Doris Kampus.
G31: STRUKTUR UND KONZEPT
Geschäftsführer Roman Neubauer legt Struktur und Konzept der G31 dar und erklärt einleitend, dass der Name G31 durch das Wortspiel G wie Glasfaser, G wie Gemeinden und 31 wie 31 Gemeinden des Bezirks Weiz entstanden ist.
„Die erfolgreiche Umsetzung von Glasfaserprojekten hängt maßgeblich von der Unterstützung der Gemeinden vor Ort ab. Aus diesem Grund wurde sowohl ein Beirat als auch ein Aufsichtsrat installiert. Diese Personen sollen gesamtheitlich die G31 repräsentieren bzw. die G31 Gemeinden nach innen stärken – gemeinsam soll so das große Ziel eines flächendeckenden Glasfaserausbaus im Bezirk Weiz erreicht werden. Die Vertreterinnen und Vertreter vor Ort kennen die lokalen Gegebenheiten und ermöglichen so raschere und effizientere Entscheidungen. Die wertvolle Unterstützung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter sowie aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinden ist unsere Erfolgsformel für die gemeinsame Umsetzung des Glasfaserkonzepts.
Das G31-Konzept: Die jeweilige G31 Gemeinde wendet sich im Rahmen der gemeinsamen Struktur an die Ansprechpartner in der G31, um einen gesamtheitlichen Lösungsvorschlag für den Glasfaserausbau zu erhalten. Die G31 analysiert, koordiniert und prüft potenzielle Fördertöpfe bzw. ob ein strategischer Partner für die Umsetzung benötigt wird. Strategische Partner der G31 sind unter anderem Leitungsträger und Telekommunikationsunternehmen, welche mittels Kooperationen zur gemeinsamen Umsetzung eingeladen werden. Gemeindeübergreifende Kooperationen ermöglichen neue Datenautobahnen, die für die Anforderungen der Digitalisierung unerlässlich sind. Wir wollen in der G31 die Digitalisierung als Chance begreifen, ergreifen und in der Folge auch nutzen.“
G31: AUSBAUPROJEKTE
Wie in der „Breitbandstrategie 2030, Österreichs Weg in die Gigabit-Gesellschaft“, veröffentlicht vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, ist die Glasfaser das zukunftssicherste Übertragungsmedium für die nächsten Jahrzehnte. „Der Ausbau des Glasfasernetzes stellt in den nächsten Jahren das größte zusammenhängende Infrastrukturprojekt des Bezirks Weiz dar.“, beschreibt Geschäftsführer Erich Rybar. Die erforderliche Basis ist die Errichtung einer Glasfaserverbindung zwischen allen Gemeinden des Bezirks. Diese sogenannte Backhaul-Leitung ist die Hauptschlagader des Glasfasernetzes und hat eine Länge von rund 120 km. Entlang dieser Strecke können ca. 6.000 Nutzungseinheiten angeschlossen werden. Die Umsetzung soll innerhalb von drei Jahren erfolgen. Das Investitionsvolumen für den ersten Ausbauschritt wird sich auf ca. 20 Mio. EUR belaufen. Dafür wurden Bundesförderungen von der Breitbandmilliarde beantragt. Auch seitens des Landes gibt es bereits die Zusage von Förderungen.
Parallel zur Hauptschlagader sind aber auch bereits viele Nebenadern in Planung und teilweise schon in Bau. „Unser Ziel ist es, bis 2025 60 % der Bevölkerung im Bezirk Weiz einen Glasfaseranschluss zu ermöglichen. Und dass wir auf einem guten Weg sind zeigt die Tatsache, dass wir innerhalb eines Jahres bereits in drei Gemeinden außerhalb der Städte Weiz und Gleisdorf einen Pop-Standort errichten konnten.“, so Erich Rybar.
Für den flächendeckenden Ausbau des Bezirkes Weiz wird von einem Investitionsvolumen von 120 Mio. EUR ausgegangen. Bis 2030 sollte dieses Vorhaben abgeschlossen werden können. Dieses hohe Investitionsvolumen ist jedoch nur mit einer weiteren Unterstützung des Bundes, des Landes Steiermark und der einzelnen Gemeinden möglich.
KOMMUNALE BEDEUTUNG UND REGIONALE VERANTWORTUNG
Bgm. Erwin Eggenreich, Stadtgemeinde Weiz
„Schnelle Internetverbindungen stellen die Basis für die Kommunikationsmöglichkeiten der Zukunft dar. Wer zeitgerecht in den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes investiert, verschafft sich und seinem Umfeld jetzt einen Mehrwert sowie einen großen Standortvorteil für die Menschen und für die Unternehmen der Region. Mit der Initiative G31 setzen wir Gemeinden des Bezirks Weiz daher zum richtigen Zeitpunkt einen gemeinsamen optimalen Schritt in Richtung Stärkung der Zukunftsfähigkeit unserer Region.“, so Eggenreich.
Bgm. NAbg. Christoph Stark, Stadtgemeinde Gleisdorf
Bgm. NAbg. Christoph Stark geht in seinem Statement auf den Pioniergeist der Region ein: „In unserer Region waren am Beginn des 20. Jahrhunderts im Aufbau der Stromversorgung Pioniere Ihrer Zeit aktiv. Sie haben die Errichtung von Kraftwerken und Stromleitungen beschlossen und umgesetzt. Und dieser Pioniergeist ist heute mehr denn je notwendig, denn wir brauchen eine flächendeckende Glasfaserversorgung im ländlichen Raum. Ich unterstütze diesen Ausbau sowohl in meiner Funktion als Nationalrat als auch als Bürgermeister der Stadtgemeinde Gleisdorf mit besten Kräften, denn wir brauchen flächendeckende Glasfasernetze als Basisinfrastruktur.“
WKO
Als wichtiger Projektpartner fungiert die Wirtschaftskammer Weiz, die sich wie folgt äußert: „Die Glasfaser bildet das Datennetz der Zukunft und ist Garant dafür, dass der Wirtschaftsstandort Weiz zukunfts- und wettbewerbsfähig bleibt. Das Projekt, das von der Wirtschaftskammer Weiz initiiert und gemeinsam mit dem Innovationszentrum W.E.I.Z. aufgebaut und nun in die neue Struktur G31 gegossen wurde, hat weit über seine Bezirks- und Landesgrenzen hinaus Bekanntheit. Es gibt österreichweit kein vergleichbares Infrastrukturprojekt, bei welchen sich alle Gemeinden eines Bezirks zusammengeschlossen und gemeinsam dieses Zukunftsthema in Angriff genommen haben. Der Bezirk Weiz ist durch die G31 absoluter Vorreiter in einem Projekt, das von seiner Bedeutung für die Wirtschaft vergleichbar mit jenen anderen historischen Infrastrukturprojekten ist, wie beispielsweise der Straßen- oder Eisenbahnbau. Die Wirtschaftskammer Weiz wird das Projekt über seine Funktion als Beirat in der G31-Gesellschaft weiter begleiten und unterstützen.“